Montag, 5. Mai 2014

wie aus 3 Wochen 3 Tage wurden - Ende

1. Mai

Nachdem wir alle vorangegangenen Hindernisse überwunden haben steht uns jetzt ein ruhiger Tag bei herrlichem Sonnenschein bevor.

Wir lassen uns von der Strömung des Altarmes treiben - absolut ruhig bis auf den "Lärm" der Vögel um uns. Kormoran, Reiher, Schwäne, Möven und viele mehr, rundum rufen Kuckuke.

Um die Mittagszeit gelangen wir wieder auf den Hauptstrom - Motor an und ruhig weiter.

Die Donau ist hier relativ schmal.

Ein großer Schubverband kommt uns auf der rechten Donauseite (Flußabwärts gesehen) entgegen. Wir müssen nach links in die Flußmitte ausweichen, und da erreichen uns auch die nachlaufenden Wellen des Schleppverbandes.

Die Wellen werden extrem kurz und steil und auch immer höher. Letztendlich werden sie zu viel für unsere voll beladene Zille.

Eine Welle schlägt über den Bug hinweg - Wasser im Boot. Hans schöpft, doch die nächste Welle füllt das nun noch schwerere Boot weiter und die dritte vollendet das Werk. Der Motor stirbt ab und unsere Zille kentert langsam durch, treibt samt unserem Gepäck Kieloben ab.

Ein Fischerboot sammelt uns und den Großteil unseres Gepäcks auf und setzt uns auf einer von sonnenbadenden Ungarn belebten Schotterbank ab.


Ein netter junger Mann borgt uns sein Handy, ich kann Johanna erreichen und sie holt uns am Nachmittag ab.

Ende?

Fürs Erste ja, doch wir werden fortsetzen - es war zu schön um aufzugeben.




Sonntag, 4. Mai 2014

Wie aus 3 Wochen drei Tage wurden - Fortsetzung

Wir sind vor dem Steinwall quer durch die Donau stehen geblieben.
Umtragen nicht möglich - also durch. Boot wieder komplett ausgeräumt, die Badehosen an und dann die Zille mit Hilfe von langer Ankerleine und Körpereinsatz die 200 Meter und etwa 10m Höhenunterschied hinuntergelassen. Sehr erfrischend.


Großes Erfolgserlebnis, hat geklappt und ein Bad haben wir auch gleich gehabt.
Zelt aufgestellt, Gulasch gekocht und den Abend genossen.


Samstag, 3. Mai 2014

Wie aus 3 Wochen 3 Tage werden

Es war jetzt einige Tage Funkstille. Das lag am Nichtvorhandensein einer Internetverbindung seit wir losgefahren sind. Also der Reihe nach:

Am 28. April habe ich tatsächlich alle Notwendigen Papiere erhalten - wir haben also grünes Licht für unsere Fahrt.

Am 29. April haben wir unsere Zille beladen - allerdings haben wir viel zu viel Ladung dabei und entsprechend voll ist das Boot. Wir konnten aber alles verstauen, haben den Motor am Heck befestigt und das erste Mal gestartet.
Brrrrrrr - ist er gelaufen, Erfolgserlebnis 1.



Einsteigen, Leinen los und Gas gegeben. der kleine 2,5 PS Motor hat die Zille tatsächlich auf Rumpfgeschwindigkeit gebracht und wir sind aus dem Fischamender Altarm auf die Donau gefahren - wir sind unterwegs.

In Strommitte haben wir noch getestet, ob wir das Boot gegen die Strömung halten können, hat geklappt.

Mit dem GPS unsere Geschwindigkeit gemessen - waren doch tatsächlich 16,5 Kmh (10 Kmh, Strömung, 6,5 Kmh Bootgeschwindigkeit bei Halbgas).

Kurze Pause in Hainburg, dann weiter nach Bratislava, dort Pause im Sportboothafen und ein Slowakisches Bier getrunken. Kurzes Gewitter und Regen bei der Weiterfahrt.

Herrlicher Zeltplatz kurz vor beginn des Schleusenkanals in absoluter Wildnis am Donauufer. Nächtliches Abenteuer - die Wellen eines vorbeifahrenden Schleppzuges hat unsere am Ufer liegende Zille mit Wasser befüllt - somit alles nass - die Paddel und der Kocher offensichtlich davongeschwommen. Boot ausgeschöpft und auf die Uferböschung gehoben, dann weitergeschlafen.

Am nächsten Morgen - 30. April - super Wetter, auf die Suche nach Kocher und Paddel gefahren (immer am Ufer entlang) - alles wieder gefunden.

Zum Schleusen angemeldet - geht nicht, unser Motor ist zu schwach - einziges Weiterkommen nur über den Altarm der Donau (siehe Karte unten), der 35 Km lang ist und den Schleusenkanal samt Schleuse umgeht.

Also - Boot aus dem Wasser, den Damm hoch, über die Dammstraße und dann über einen Sandweg durch die Au wieder hinunter in den Altarm - 500m Schlepperei. Wir konnten uns 3 Eisenrohre organisieren und damit unsere Zille über Land rollen - hat mich an den Film Fitzcaraldo von Werner Herzog erinnert - allerdings hatten die einen Indianerstamm zur Hilfe.



Nach 3 Stunden Plackerei waren wir wieder samt Gepäck im Wasser. Im Sonnenschein aber bei drohenden Gewitterwolken weiter.

Nach 5 Km Fahrt durch herrliche Aulandschaft wieder stopp - ein Steindamm sperrt die Donau, darüber schießt das Wasser hinab. Etwa 200m Steine, etwa 10 m Höhenunterschied und weiß rauschendes Wildwasser den Steinwall hinab.


Wie geht's weiter?






Fortsetzung folgt.





Sonntag, 27. April 2014

... und kaum zu glauben, nach dem gestrigen Mieselwetter, heute absolutes Traumwetter. Man sollte ja die Gunst der Stunde nützen - und so machen wir heute einen Familienausflug nach Fischamend, um das Wasser auszuschöpfen und das Sonnen/Regendach auf der Zille zu montieren.

Johanna hat mitgeholfen, aber es waren dann doch 4 Stunden Beschäftigung am Boot. Das Resultat befriedigt. Die Mittagssonne jedenfalls wird uns auf unserer Fahrt nichts anhaben können.


 
 
Unsere Zille mit Luxussonnendach.
 
 
 
Morgen die Papiere abholen, packen - und dann geht's los.


Samstag, 26. April 2014

Es regnet und es soll laut Wetterbericht weiterregnen. Also haben wir umdisponiert - wir werden erst am Montag das Sonnendach auf der Zille montieren und dann auch gleich mit dem Laden beginnen.

Über die gesamte Fahrt und auch das Donaudelta wird es wieder ein Buch und eine Multimediapräsentation geben. Also haben wir umfangreiches Fotoequipment dabei (ich weiss, es ginge auch mit weniger, z.B. einer kleine Systemkamera mit einem Superzoom - aber ich werde wahrscheinlich den Vortrag wieder im Maxoom auf Großbildleinwand zeigen und da sieht man dann schon die Abstriche in der Bildqualität).

Für die, die es interessiert - wir haben dabei:

  • Meine bewährte Canon 5D Mk II, die schon in Cornwall und Afrika dabei war.
  • Hans hat seine Canon 6D
  • Videos mache ich mit der 5D Mk II, zusätzlich habe ich einen Canon FX 100 (Broadcastqualität) mit dabei (ich filme mit 30 fps. um auch am Beamer ruckelfreie Filme zu haben)
  • Für Schlechtwetter und Unterwasser eine Sony Action cam (war schon in Afrika mit)
  • An Objektiven haben wir das
Canon 24-105 L f 4.0
Tamron 24-70 f 2.8
Canon 70-200 L f 4.0
Canon 100 L Makro f 2.8
Zeiss 50 f 1,4
  • Weiters ein Feisol Stativ sowie mein 30 Jahre altes altes Linhof Stativ
  • Ein Einbeinstativ und meine Spezial Videokonstruktion, die ich in Cornwall getestet habe
  • Fernauslöser für die Cameras und den Camcorder
  • Jede Menge Speicherkarten und Ersatzbatterien
  • Mein kleines Webbook mit einer zusätzlichen externen Festplatte (500 GbB) für Backup
  • Roland R-05 Wave/MP3 Recorder für Tonaufnahmen
  • Rode Richtmikrofon mit Fellhaube gegen Windgeräusche (war auch schon in Afrika für die Interviews im Einsatz)
  • Was man halt sonst noch zum Fotografieren und Filmen braucht
Schweres Gepäck also, aber unsere Zille wird es sicher tragen können, und ich notfalls auch.

Freitag, 25. April 2014

Hier noch eine kleine Vorausschau auf die kommenden Tage bis zur Abfahrt:

Morgen Samstag werden wir das von Petro angefertigte Sonnen(- und auch Regen) Schutzdach auf der Zille, die schon in Fischamend im Wasser liegt, montieren (Design by Helmut Schwarz)

Am Montag dann Packen und die Papiere von der Landesregierung abholen.

Am Dienstag vormittag führt uns Hans' Sohn samt unserem Gepäck nach Fischamend. Dieter und Hassan werden dann zu Mittag zu uns stoßen und bis Hainburg mitfahren.
Abfahrt so gegen 14:00 Uhr von Fischamend - Rostiger Anker.


Und hier noch der Rückblick auf den aufregenden Moment als unsere Reisezille nach dem Winter und standortwechsel wieder in das Element ihrer Bestimmung - das Donauwasser gelangte.



Jetzt sind doch einige Wochen seit dem letzten Beitrag vergangen und einiges ist geschehen. Dieter kann leider nicht mitkommen, da er mit der Renovation seines Hauses mehr als beschäftigt ist. Meine Tochter kann auch nicht, denn ihre Matura ist später als sie ursprünglich geglaubt hat.
Also bleiben Hans und ich über.

In der Zwischenzeit haben wir uns eine Zille organisiert - die Freiwillige Feuerwehr in Palt bei Krems hatte 2 gerade ausgemustert und kurzentschlossen haben wir sie für unsere Fahrt gekauft.



Soweit, so gut. Wir wollen am 29.4. losfahren.

Einer erste große Hürde allerdings mußten wir noch nehmen.

Aus Sicherheitsgründen haben wir uns einen kleinen 2,5PS schwachen Aussenbordmotor besorgt und - sobald solch ein Gerät auf ein Boot kommt muss es bei der Landesregierung registriert werden. Also mit den Motorpapieren zur Registrationsstelle in Eisenstadt und dort dann das aprupte Erwachen.

Für die Registrierung braucht man ein Gutachten über das zu zulassende Boot (muss EU-konform sein) mit allen möglichen Daten, einen Kaufvertrag, eine Bestätigung über eventuell vorherige Registrierungen etc.. Dauert etwa 3 Wochen, um das Alles zu bekommen

Auch für solch ein simples Boot wie eine Ruderzille? Ja auch dafür - Boot ist Boot, egal welcher Art.

Um den langen Leidensweg kurz zu halten. Dank der außerordentlichen Hilfsbereitschaft der Referentin bei der Burgenländischen Landesregierung, Fr. Michaela PRIOR, die mir sozusagen im Eiltempo die Hürden aus dem Weg geräumt hat sowie dem Gutachter DI Anzenböck, der mir innerhalb 1 Tages das Gutachten gemacht hat, sowie natürlich auch der Freiwilligen Feuerwehr-Palt - Hr. Andreas Koller, der mir noch am Tag meines Hilferufes einen Kaufvertrag mit allen notwendigen Informationen erstellt und gemail hat, kann ich mir am Montag, den 28. 4. - also zeitgerecht meine Papiere abholen.
Hürde geschafft.